Community Interview mit Safariwisserin
Wir haben Safariwisserin angesprochen und ihr ein paar Fragen rund um die Community gestellt.
Hallo Safariwisserin, einige kennen dich noch nicht, stell dich doch bitte mal kurz vor…
– Hey! Ich bin Sheena, 28 Jahre alt und wohne seit 2017 zusammen mit meinem Verlobten Tugay in Hamburg. Ursprünglich komme ich allerdings aus dem schönen Süden, genauer gesagt dem Neckar-Odenwald-Kreis. Den vermisse ich ab und an, denn nicht nur wohnt da meine Familie, sondern auch die Auswahl an Maultaschen ist dort deutlich größer. Das ist sehr bedauerlich und ich hoffe Hamburg wird seine Maultaschenauswahl in Zukunft optimieren. Aber immerhin gibt es hier oben Franzbrötchen, die sind ziemlich gut. Und Wasser (auch ziemlich gut). Die meisten kennen mich vermutlich als Smash-Competitor, oder gegebenfalls durch das CoC Panel oder Twitter. Tatsächlich bin ich wie einige andere Smasher auch ein ziemliches Nintendo-Kind, warte immer Sehnsüchtig auf die neuen Zelda-, Mario,- oder Metroid Spiele und bin auch bei Animal Crossing mit einigen hundert Stunden gut dabei. Privat arbeite ich als Online-Redakteurin und erstelle hierbei diverse Texte für Produkte oder Magazine. Zudem bin ich eine große Natur- und Tierliebhaberin (so ganz ohne Sinn darf mein Nickname ja nicht sein) und dementsprechend auch super gerne draußen an der frischen Luft unterwegs.
Was fasziniert dich an der Super Smash Bros. Serie?
– Aus competitiver Sicht, und das wird sicher den ein oder anderen verletzen, finde ich es viel interessanter als klassische Fighting Games wie Street Fighter oder Tekken. Die haben mir irgendwie nie zugesagt. Die Bewegungen dort wirken im Vergleich zu Smash etwas „abgehackt“ auf mich. In Smash kann ich mich so richtig schön frei bewegen, in verschiedene Richtungen Ausweichmanöver durchführen und den Gegner aus allen möglichen Winkeln angreifen. Zudem muss man keine Combostrings auswendig lernen, sondern bis auf wenige Bread’n’Butters passiert alles sehr intuitiv und immer abhängig von der Position des Gegners. Dazu kommen eine große Auswahl an Stages, die nicht nur optisch einen Unterschied machen, sowie eine riesige Auswahl an sympathischen, bekannten und toll designten Charakteren. Letztere zwei Punkte machen auch das „casual“-Erlebnis einfach Grandios. Und hier können dann nicht nur zwei Leute agieren, sondern bis zu 8 gleichzeitig. Das ganze aufgepeppt mit lustigen Items. Was will man mehr? Achja, einen flüssigen Onlinemodus.
Du hast uns noch gar nicht verraten, wie lange du bereits in der Smash Community bist. lach Was gefällt dir an der Community und was könnte deiner Meinung nach besser sein?
– Stimmt, da war ja was! Also Smash Bros spiele ich schon seit der N64-Version. Die meiste Zeit habe ich das mit meinem großen Bruder gespielt. Anfangs waren wir da auch immer schön ebenbürtig, ich glaube irgendwann ab Brawl hatte ich dann aber die Nase vorn. In die Competitive Szene bin ich ab Smash 4 eingestiegen. Hier bin ich soweit ich mich erinnere durch Garma, den damaligen technischen Admin von Smashlabs, auf das von dort veranstaltete Online-Turnier aufmerksam geworden. Dadurch habe ich nach und nach diverse Kontakte geknüpft. Anfangs hatte ich noch Angst, auf ein Offline-Turnier zu gehen, aber mir wurde von einigen dieser neuen Kontakte Mut gemacht. Mein erstes Offline-Turnier war dann auch tatsächlich eben jenes, welches DU selbst organisierst und welches wohl zu den bekanntesten Events in Deutschland gehört – AGON. Und ich habe es absolut nicht bereut, denn ich wurde sehr freundlich aufgenommen. Die Offline-Community ist wirklich top und ich persönlich hatte auch danach eigentlich nie Probleme. Leider haben aber nicht alle Frauen oder LGBT-Minderheiten dieses „Glück“. Sexismus oder anderweitige Diskriminierung in der Szene existiert, das ist leider so und sollte aber absolut nicht so sein. Das fällt vereinzelt Offline auf, ist aber vor allem Online erschreckend präsent. Da habe auch ich schon das ein oder andere lesen müssen, was mich verletzt hat. Gemessen an den Mitgliedern unserer Community ist es eher der kleine Teil, der sich schadhaft verhält, aber ich finde wir dürfen dieser Form von Hass absolut keinen Platz bieten. Da finde ich tatsächlich auch, dass uns die deutsche Melee Community (in der ich von 2017-2018 ebenfalls aktiv war) etwas voraus ist. Zumindest habe ich dort bislang erlebt, das Fälle von Sexismus deutlich schneller und strikter unterbunden werden.
Du hast bereits erwähnt, dass du im aktuellen Code of Conduct (CoC) Panel bist, das solche und ähnliche Fälle behandeln soll. Wie wurdest du ausgewählt und was sind deine Ambitionen?
– Ich denke generell und gerade wenn vermehrt Themen wie Sexismus und sonstige Diskriminierung gegen Minderheiten zum Thema werden, ist es wichtig, dass eben solche Minderheiten auch im GSC bzw. im Code of Conduct Panel vertreten sind. Das hat sich das GSC in seiner neuen Struktur mit DrPuppet wohl zu Herzen genommen. Es war ehrlich gesagt nicht geplant von mir, eine solche Position selbst zu befüllen. Sondern es war dann ganz einfach so, dass man mich bereits vor Gründung des CoC Panels einmal fragte, ob ich denn überhaupt Interesse hätte, bei solchen Themen Unterstützung zu leisten. Das habe ich bejaht. Jetzt bin ich natürlich nicht außergewöhnlich qualifiziert oder so. Ich habe kein Jura studiert und auch keine Psychologie. TO Erfahrung habe ich auch nur geringfügig. Aber zumindest kann ich sowohl die Perspektive einer Frau als auch die einer transsexuellen Person mit einbringen und habe in den Jahren ziemlich gut Fuß in der Community gefasst. Ich glaube das wichtigste ist aber sowieso einfach, dass man Lust hat, sich einzubringen. Ambitionen klingt in diesem Kontext irgendwie fast ein wenig Krass. Ich hoffe einfach, dass ich dabei helfen kann, die Community zu einem sicheren und freundlichen Ort zu machen, aus dem Leute nicht aufgrund ihres Geschlechtes, ihrer Hautfarbe oder ihrer Sexualität vergrault werden.
Gibt es etwas, wofür du der Smash Community sehr dankbar bist? Oder anders gefragt, was war deine schönsten Erfahrung innerhalb der Smash Community?
– Über die Smash Community habe ich einige wertvolle Freundschaften geschlossen (wozu übrigens auch mein jetziger Lebenspartner gehört). Dafür bin ich auf jeden Fall sehr dankbar. Dann gibt es natürlich die vielen Offline-Events, die einfach gute Laune machen. Ich mag dabei besonders die mehrtätigen Events, bei denen du nach einem anstrengenden Turniertag noch mit den Leuten herumhängst, ein Bier zusammen trinkst, oder Werwölfe spielst. Das war besonders mit der „Smashlabs-Version“ von Werwölfe, die wir ja damals zusammen entwickelt haben, super lustig. Und durch die Clanszene, die in den vergangenen Monaten wieder Aufschwung bekommen hat, wird es auch in Zeiten der Corona-Pandemie nicht langweilig.
Wir danken dir für das Interview!
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