Community Interview mit Larus21
Wir haben Larus21 angesprochen und ihr ein paar Fragen rund um die Community gestellt.
Hallo Larus21, einige kennen dich sicher noch nicht, stell dich doch bitte einmal kurz vor…
– Hallo! Ich bin Larus21 oder einfach Laura, 18 Jahre und wohne in der Nähe von Mainz – smash-technisch bin ich aber im Raum Frankfurt angesiedelt, wo ich auch studiere. Ich bin seit fast anderthalb Jahren in der Smash-Szene als Commentator aktiv. Ich habe Smash seit Brawl immer gerne mit Freunden gespielt, aber bin erst ganz kurz vor Release von Ultimate auf competitive Smash als Konzept aufmerksam geworden, vor allem durch amerikanische YouTuber wie Alpharad und co. Danach hat es nochmal zwei Monate gedauert, bis ich zufällig auf einem Nintendo-Treffen Setharias begegnet bin, der mich auf mein erstes Turnier (UniSmash in Frankfurt) mitgenommen hat, wo ich auch direkt mal ans Mikrofon durfte. Das war ein echter Glücksfall für mich und seitdem nehme ich so ziemlich jede Gelegenheit zum Kommentieren mit, die ich in die Finger kriege.
Was fasziniert dich an der Super Smash Bros. Serie?
– Ganz oberflächlich finde ich erstmal einfach, dass Ultimate wunderschön anzusehen ist. Die Animationen, Soundeffekte und Musik machen für mich einen großen Teil des Spielspaßes aus. Außerdem profitiert die Serie ungemein davon, dass jeder Charakter ein eigenes Spiel oder eine ganze Spielereihe hinter sich hat, die ihm eine Persönlichkeit gibt, die weit über seine Moves hinausgeht. Ich habe sonst mit Fighting Games sehr wenig am Hut, Street Fighter und co. haben mich nie wirklich gereizt, aber die bekannten Gesichter im Smash-Roster geben dem ganzen nochmal einen ganz anderen Kick. Für mich stand zum Beispiel von Anfang an fest, dass ich Marth spielen werde, weil Fire Emblem meine Lieblingsspieleserie ist, und das ist auch immer noch etwas, was mich motiviert am Ball zu bleiben. Damit schlägt Smash einfach super den Bogen zu so vielen anderen Spielen, dass da sicher für jeden was dabei ist. Und natürlich ist auch der casual-Aspekt nicht zu vernachlässigen: Items sind zwar im competitive etwas verpönt, aber sie machen das Spiel grade chaotisch genug, dass ich auch mit meinen Freunden, die das Spiel vielleicht nur ein paarmal im Jahr spielen, jede Menge Spaß haben kann.
Wir hatten in einem anderen Interview bereits gehört, dass Frauen durchaus Probleme in der Szene haben. Wie nimmst du das in deiner Region wahr und vorallem, wie wirkt sich das auf deine Kommentatorin Tätigkeit aus (auch außerhalb deiner Region)?
– Erstmal vorweg möchte ich sagen, dass das jetzt nur meine Erfahrungen sind und das ganze Thema so komplex ist, dass ich selbst auch nicht immer durchblicke. Jeder erlebt eine Situation eben anders und es ist einfach wichtig, anderen Leuten zuzuhören und sie zu respektieren. Persönlich habe ich keine wirklich schlechten Erfahrungen gemacht; ich habe in der Hessen-Com sehr schnell Freunde gefunden, die auf mich Acht gegeben haben, aber mich gleichzeitig auch nicht gesondert behandelt haben, weil ich ein Mädchen bin. Dieser Rückhalt trägt immer dazu bei, dass ich mich auf Turnieren wohl fühle. Es ist zwar trotzdem im Hinterkopf immer da, wenn man im Raum (fast) die einzige Frau ist, aber ich verhalte mich einfach vernünftig und versuche, mich davon nicht beeinflussen zu lassen. Als Kommentatorin ist das Ganze sogar ein Vorteil: wenn man zu zweit kommentiert ist es wichtig, dass die beiden Stimmen sich voneinander abheben, damit der Viewer folgen kann, sonst wird es schnell desorientierend oder monoton. Da ist es natürlich praktisch, wenn ich mit jemandem kommentiere und sich unsere Stimmen von Natur aus unterscheiden. Inwiefern es sonst einen Einfluss auf meine Tätigkeit hat kann ich schlecht einschätzen: ob ich deswegen eher einen Block kriege oder nicht weiß ich nicht, aber es ist sicherlich ein Alleinstellungsmerkmal von dem ich eher profitiere. Ich hoffe jedenfalls, dass mein Commentary auch inhaltlich überzeugt und nicht nur meiner Stimme wegen.
Was würdest du Newcomer empfehlen, vielleicht sogar insbesondere Frauen, um sich in der Community zurecht zu finden und sich gut eingliedern zu können?
– Da fallen mir eine ganze Menge Dinge ein, aber meine Hauptempfehlung wäre tatsächlich für alle die gleiche: macht euch nicht zu viele Gedanken darum, dass ihr „neu“ seid. Auf Smash-Turnieren hat man den tollen Vorteil, dass man immer ein gemeinsames Thema hat, um neue Leute kennenzulernen. Ich kann es jedem empfehlen, viele Friendlies zu spielen und dabei ins Gespräch zu kommen. Das ist auf kleinen Turnieren natürlich einfacher: geht erstmal zu einem Weekly oder Regional, um die Leute bei euch in der Gegend kennenzulernen. Auf großen Turnieren bleiben viele lieber in ihrer Gruppe oder sehen endlich mal Freunde von weiter weg wieder, aber auf einem Weekly könnt ihr eigentlich immer einfach wen anquatschen. Und wenn ihr erstmal ein paar mal da wart kennt ihr die Namen, die Leute kennen euch und das entwickelt sich automatisch weiter. Ihr müsst nur den ersten Schritt machen und auf die Leute zugehen und dann wird das schon! Zum Zurechtfinden kann es echt nicht schaden, einen Twitter-Account anzulegen, um auf dem Laufenden zu bleiben, denn so blöd die Plattform manchmal auch ist, dort werden die meisten Turniere usw. angekündigt. Und hier nochmal erwähnt für den Fall dass ihr euch auf eurem ersten oder sonst einem Turnier unwohl fühlt oder sonst irgendwas passiert: in Hessen haben wir extra Ansprechpartner für solche Fälle (WIZRAD, Setharias und mich), aber auf jedem Turnier ist auf jeden Fall auch der TO immer ein Ansprechpartner. Eigentlich ist die SmashCom nur ein Haufen Leute die das gleiche Spiel spielen, also benehmt euch einfach anständig und habt Spaß.
Wir danken dir für das Interview!
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